München / Mühldorf – Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags hat in seiner heutigen Sitzung über die Mittel aus dem bayerischen Kulturfonds im Bereich Kunst entschieden. Wie der Landtagsabgeordnete und Haushaltspolitiker Günther Knoblauch (SPD) mitteilt, fließen auch Gelder an ein Mühldorfer Projekt. Der Kulturschuppen Mühldorf erhält für seine theatrale Zeitreise von Mühldorf über Tittmoning und Laufen nach Salzburg in diesem Jahr 13.300,00 Euro und in 2019 nochmals 31.700,00 Euro.
„Bei der Vergabe der Mittel werde großen Wert auf die inhaltliche Qualität und den Nutzen für die Region gelegt. Dass der Kulturschuppen Mühldorf mit seinem einzigartigen Projekt der historischen Form des Wandertheaters gefördert werden kann, darüber freue ich mich sehr. Ist doch der Kulturschuppen für seine inhaltlich gut durchdachten und toll inszenierten Stücke bekannt und steht mir persönlich auch nahe.“, betont Günther Knoblauch und fügt hinzu: „Ich möchte Kulturschaffende ausdrücklich ermutigen, sich für den Kulturfonds zu bewerben und Projekte einzureichen, hier ist noch viel Potenzial da, Fördergelder abzurufen.
Der Kulturfonds wurde 1996 eingerichtet und gibt wichtige Impulse für kulturelle Einrichtungen. Daraus können jährlich kulturelle Investitionen und Projekte gefördert werden, die überregionale Bedeutung haben, ob im professionellen oder im Amateurbereich. Das Geld kann für Maßnahmen im Bereich Theater, Museen, zeitgenössische Kunst, Musikpflege, Laienmusik, Heimatpflege, internationaler Ideenaustausch und sonstige kulturelle Veranstaltungen und Projekte des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege beantragt werden. Auch Kulturzentren, Archive und Bibliotheken sind dabei.
Das Projekt des Kulturschuppens sieht eine theatrale Zeitreise von Mühldorf nach Salzburg auf der historisch bedeutsamen Achse über Tittmoning und Laufen vor. Mühldorf als Enklave sowie Tittmoning und Laufen gehörten 900 Jahre zu Salzburg. Unter der Regie von Christopher Luber machen sich die Spieler des Mühldorfer Theatervereins Kulturschuppen begleitet von Profimusikern mit einem Narrenschiff auf Rädern als mobile Bühne von Mühldorf aus auf den Weg. An Bord haben sie ein Stück über ein Ereignis aus der Mühldorfer Geschichte des 16. Jahrhunderts.
In Tittmoning wird der Mühldorfer Tross von ortsansässigen professionellen und Laienspielern erwartet, die ein für den Thespiswagen adaptiertes Stück über ein Ereignis aus der Tittmoninger Geschichte des 19. Jahrhunderts aufführen, anschließend spielen die Mühldorfer ihr Stück. So erzählt man sich gegenseitig Geschichten aus seiner Stadt. Das Gemeinsame der Geschichten sind unterschiedliche Aspekte der Mobilität. Ähnlich verhält es sich in Laufen, dem nächsten Zwischenstopp des Narrenschiffs, die Laufener und Mühldorfer spielen ihre Stücke, in Laufen geht es thematisch um die Auseinandersetzung über die Grenze zwischen Deutschland und Österreich sowie die Thesen des in Oberndorf gebürtigen Staatswissenschaftler und Philosophen Leopold Kohr zum menschlichen Maß und der Verlangsamung der Mobilität. In Salzburg wird der Tross vom örtlichen Tanztheater „Editta Braun Company“ empfangen, und wieder werden abwechselnd Geschichten in Form von Theaterstücken erzählt. Nach der Rückkehr nach Mühldorf werden nochmals alle Stücke unter dem Motto „Seht her was wir unterwegs gesehen haben, wen wir getroffen, was wir erfahren und euch mitgebracht haben“ aufgeführt. |
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