Ehrenamtliche Begleiter für Azubis mit Lernschwierigkeiten gesucht -
Obermeier-Osl: „Wirtschaft kümmert sich um Spätzünder in der Ausbildung“

[ago] Mühldorf – Damit auch schwächere Azubis eine Chance haben, ihre Ausbildung erfolgreich abzuschließen, unterstützt die IHK für München und Oberbayern die bundesweite Initiative VerA („Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen“). Dabei helfen ehrenamtliche Begleiter den Azubis in Form einer Patenschaft, beispielsweise für fachliche Prüfungsvorbereitungen, unzureichenden Sprachkenntnissen oder anderer sozialer Herausforderungen.

Die Initiative kommt auch bei den Betrieben im Landkreis gut an, weiß Ludwig Ecker. Der ehemalige Leiter des Beruflichen Schulzentrums in Mühldorf hat als so genannter „Senior Berater“ bereits zwei Azubis erfolgreich begleitet. „Es macht Freude, junge Leute zu motivieren, mit ihnen zu lernen und sie zu Erfolgserlebnissen zu führen. Vor allem dann, wenn die Ausgangsbedingungen nicht die besten sind“. „Dieses ehrenamtliche Engagement ist großartig. Einer unserer Azubis hat mit der Hilfe von Herrn Ecker seine Ausbildung erfolgreich bestanden“, fasst auch Claudia Wackerbauer, Geschäftsführerin des gleichnamigen Ampfinger Unternehmens, ihre Erfahrungen mit VerA zusammen.

Mehrere Neuanfragen liegen deshalb schon auf seinem Tisch, darunter auch von Jugendlichen mit Migrations- oder Fluchthintergrund. Allein kann er aber nicht alle stemmen. „Wir brauchen im Landkreis einfach mehr ehrenamtliche Ausbildungsbegleiter“, so Ecker. Besonders geeignet als Betreuer sind ehemalige Unternehmer, leitende Mitarbeiter im Ruhestand oder andere Personen, die mit dem IHK-Ausbildungs- und Prüfungssystem vertraut sind.

Begleitung ist zunächst auf zwölf Monate beschränkt, kann aber verlängert werden. Die Erfolgsquote ist hoch, weiß Ingrid Obermeier-Osl, IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende des Regionalausschusses Altötting-Mühldorf. „80 bis 85 Prozent der begleiteten Azubis schaffen den Abschluss, das ist spitze. Als Unternehmerinnen und Unternehmer müssen wir uns besonders um die Spätzünder in unseren Betrieben kümmern. Deshalb mein Appell an alle interessierten Personen, sich für diese Azubis in den Unternehmen zu engagieren“, so die IHK-Vizepräsidentin.

In ganz Oberbayern gibt es bereits über 1000 solcher Partnerschaften. Wer sich ebenfalls einbringen möchte, kann sich bei Franz Schropp melden. Der ehemalige Abteilungsleiter Berufsbildung der IHK ist VerA-Regionalkoordinator für München und Oberbayern: 089 6364-1623 oder schropp@optimalmail.de.
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