SÜDLICHES OBERBAYERN. Überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit ist für vier von zehn Verkehrstoten ursächlich. Aus diesem Grund fand vom 3. auf 4. April der bayernweit siebte „24-Stunden-Blitzmarathon“ statt. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd wurden während des Blitzmarathons an 186 Messstellen mehr als 24.000 Fahrzeuge kontrolliert, 945 Geschwindigkeitsüberschreitungen mussten dabei geahndet werden.
„Beim Blitzmarathon geht es uns darum, dem Autofahrer ins Bewusstsein zu rufen, welche dramatischen Folgen die Raserei haben kann. Deshalb werden alle Messstellen vorab veröffentlicht. Wir wollen nicht an den Geldbeutel des Autofahrers! Wir wollen dauerhaft dafür sorgen, dass der Fuß vom Gaspedal genommen wird!“ erläutert Polizeirat Holger Siegemund, der Leiter für verkehrspolizeiliche Aufgaben im Polizeipräsidium.
Die Zahlen sprechen für sich: 176, und damit noch immer rund ein Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle, gingen bayernweit 2018 auf Raser zurück (2017: 226). Im südlichen Oberbayern ist die Statistik sogar noch erschreckender: 40 der 99 getöteten Verkehrsteilnehmer verloren 2018 ihr Leben bei Verkehrsunfällen wegen zu schnellen Fahrens.
Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd mussten während des gestrigen „24-Stunden-Blitzmarathons“ insgesamt 945 Verkehrsteilnehmer wegen Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit an 186 verschiedenen Messstellen beanstandet werden. Zusätzlich wurden noch 82 weitere Verstöße festgestellt, die ebenfalls geahndet wurden.
Zwei Fälle im negativen Sinn ragen besonders heraus. Der traurige „Spitzenreiter“ in Sachen Geschwindigkeit im Präsidialbereich wurde im Gemeindegebiet von Dietramszell gemessen: Statt der erlaubten 100 km/h blitzte es bei 146 km/h. Den Autofahrer erwarten nun eine Geldbuße von 160 Euro, zwei Punkte in der Verkehrssünderdatei und ein Fahrverbot von einem Monat. Da bei der Kontrolle des 27-jährigen Mannes aus dem Landkreis Miesbach jedoch noch eine Alkoholisierung von über 0,5 Promille festgestellt werden konnte, werden das Bußgeld und vermutlich auch das Fahrverbot erheblich höher ausfallen.
Im zweiten Fall überholte ein 28-jähriger Motorradfahrer aus Wolfratshausen in der Mittagszeit in einer 30er-Zone direkt vor einer Schule in Bad Tölz ein anderes Fahrzeug. Bei ihm wurden 59 km/h gemessen. Den Wolfratshausner erwartet nun ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro sowie ein Punkt.
Die Polizeibeamtinnen und -beamten im südlichen Oberbayern trafen an den Kontrollstellen meist auf Fahrzeuglenker, die sich, trotz dem es sie „erwischt“ hatte, verständnisvoll und einsichtig zeigten. Das Ergebnis des Blitzmarathons bestätigt jedoch, dass auch zukünftig die Geschwindigkeitskontrolle ein Hauptaugenmerk der polizeilichen Arbeit bleiben wird. |
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