LANDKREISE ALTÖTTING UND MÜHLDORF AM INN. Zwischen Januar und Anfang April 2019 verübte eine neunköpfige Tätergruppe 2 Raubtaten und 28 schadensträchtige Einbruchsdiebstähle in den Landkreisen Mühldorf am Inn und Altötting. Der Kripo Mühldorf gelang nun die Klärung der Taten. Drei Tatverdächtige gingen in Haft.
Nachdem im Januar 2019 eine in den Wintermonaten 2018 verübte Serie von 23 Einbruchdiebstählen in Schulen, Gaststätten und anderen gewerblichen Objekten durch die Kripo Mühldorf geklärt werden konnte, war kurz darauf erneut eine Einbruchsserie in gleichgelagerte Objekte, unter anderem auch in Schulen in Waldkraiburg, Mühldorf und Töging, zu verzeichnen.
Auffallend war bei nahezu allen Taten, dass die Täter mit brachialer Gewalt in den Objekten vorgingen und teils Sachschäden in fünfstelliger Höhe verursachten. Der Beuteschaden fiel hingegen häufig gering aus. Trauriger und schadensträchtigster Höhepunkt war ein Einbruch in die staatliche Berufsschule 1 in Mühldorf, bei dem im Schulhaus durch rohe Gewalt ein Schaden von über 50.000 Euro entstand. Der Stehlschaden lag hier „lediglich“ bei 900 Euro.
Eine hierzu unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein bei der Kripo Mühldorf eingerichtete Ermittlungsgruppe erbrachte nun den erneuten Erfolg. Die Beamten arbeiteten hierbei eng mit den Kollegen der Inspektionen Altötting, Burghausen, Mühldorf und Waldkraiburg, in deren Zuständigkeit sich die Taten ereignet hatten, zusammen. Nach und nach verdichteten sich die Hinweise auf die bislang 9 Tatverdächtigen.
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Die zahlreich durchgeführten Durchsuchungen, die anschließenden Vernehmungen der Beschuldigten und die Spurenauswertung an den 32 Tatorten führten letztlich zu dem vorliegenden Ergebnis. Bei der mutmaßlichen Tätergruppe handelt es sich um ein Kind, drei Jugendliche, darunter ein Mädchen, und fünf junge Männer im Alter von 13 bis 20 Jahren. Sie stammen alle aus den Landkreisen Altötting und Mühldorf am Inn. Die Gruppe ging bei den verschiedenen Taten in unterschiedlicher Besetzung vor.
Auf das Konto der beiden jüngsten Tatverdächtigen, einem 13-jährigen kroatischen und einem 15-jährigen syrischen Staatsangehörigen, geht nach bisherigen Erkenntnissen auch der Raubüberfall auf einen Tabakladen in Mühldorf. Wie damals berichtet, hatten die beiden zunächst unbekannten Täter, die mit einer Pistole und einem Messer bewaffnet waren, am 14. März das Geschäft am belebten Stadtplatz während der Öffnungszeiten betreten und die Angestellte massiv bedroht. Diese konnte sich glücklicherweise unverletzt in Sicherheit bringen. Die beiden Täter erbeuteten mehrere Stangen Zigaretten, bei der Erlangung von Bargeld scheiterten sie jedoch an der geschlossenen Registrierkasse.
Der 15-Jährige, dem zudem auch der versuchte Raub auf einen Schnellimbiss am Abend des 17. Januar in Töging am Inn angelastet wird, wurde festgenommen und befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft. Ebenfalls in Haft genommen wurden ein 19-jähriger Deutscher aus Töging, der sich demnächst auch für die genannte Einbruchsserie aus dem Winter 2018 vor Gericht verantworten muss, sowie ein 20-jähriger Deutscher aus Neuötting.
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Im Rahmen der Ermittlungen konnte auch noch eine im Herbst 2018 verübte Einbruchsserie in 8 Tennis-, Stockschützen- und Sportheime in Töging, Erharting und Mühldorf geklärt werden. Diese werden dem inhaftierten 20-jährigen Neuöttinger angelastet, der mutmaßlich mit brachialer Gewalt in die Vereinsheime einbrach, dort teilweise Getränkeautomaten aufhebelte und anschließend Getränke und Bargeld an sich nahm.
Der durch die Tätergruppierung verursachte Sachschaden beläuft sich auf rund 110.000 Euro. Vergleichsweise gering fällt mit ca. 20.000 Euro der Beuteschaden zu den bislang 30 geklärten Taten aus. Bei den im Rahmen der Ermittlungen durchgeführten Durchsuchungen wurden Werkzeuge, Diebesgut und Barmittel sichergestellt.
Zudem ergaben sich mittlerweile Hinweise, dass die Täter während der Nachtzeit bei der Tatausführung mehrfach gesehen wurden. Unter anderem wurden die Beteiligten in den frühen Morgenstunden in Töging beim Abtransport eines 300 kg schweren Tresores auf einem Rollwagen von einem Passanten beobachtet. Eine Meldung zu dieser doch sehr kuriosen Wahrnehmung ging bei der Polizei jedoch nicht ein.
In diesem Zusammenhang bittet die Einsatzzentrale der Polizei im Rahmen der Notrufoffensive darum: „Handeln Sie! Rufen Sie uns an, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt!“. |
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