[sti] Als sich die Stadt Waldkraiburg 2014 der Herausforderung gestellt hat, Flüchtlinge aufzunehmen, war man sich bewusst, dass diese Aufgabe nur in Zusammenarbeit mit verschiedenen öffentlichen Einrichtungen und Institutionen wie Schulen, Polizei und Vereinen möglich sein wird. Um sich einen Überblick über die aktuelle Situation, die Anforderungen der Flüchtlinge, aber natürlich auch der Bürger zu machen, steht der Erste Bürgermeister Robert Pötzsch gemeinsam mit seiner Stadtverwaltung im engen Austausch mit den Einrichtungen.
Um diesen offenen Austausch auszubauen, lud Robert Pötzsch zu zwei Gesprächsrunden mit Schulen, Vereinen und Polizei ein. Der geschlossene Rahmen sollte allen die Möglichkeit geben, sich zu äußern und mögliche Probleme anzusprechen.
Beim ersten Treffen nahmen die Schulleiter und Elternvertreter aller Waldkraiburger Schulen, Vertreter der Stadtverwaltung sowie der Polizei teil. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Integration der schulpflichtigen Kinder. Problematisch sei, dass die Kinder in der Regel kein Deutsch sprechen und eine Integration nicht möglich sei, da die Kinder nur kurz an den Schulen wären. Häufig gäbe es auch keine Meldung an die Schulen, wenn die Familien in andere Städte verlegt werden, so sei es schwierig einen Überblick darüber zu halten, ob Kinder fehlen oder schwänzen.
Beim zweiten Treffen nahmen Vertreter der Stadtwerke, des Arbeitskreis Asyl, des TSC weiß-blau 70 e.V., der Caritas, des Seniorenbeirats, der Deutschen Marktgilde, der Sicherheitswacht sowie der Polizei und Stadtverwaltung teil. Polizeipräsident Robert Kopp betonte, dass die objektive Sicherheitslage in Waldkraiburg sehr zufriedenstellend sei. Der Arbeitskreis Asyl bietet „Benimm“-Kurse an, um den Asylsuchenden die Werte und Sitten der deutschen Kultur näher zu bringen, auch die Caritas unterstützt mit der Aktion „Treffpunkt miteinander“ den Austausch zwischen den Kulturen. Das subjektive Sicherheitsgefühl vieler Bürger, sei in Teilen der Bevölkerung nach wie vor negativ belastet, wie auch der Seniorenbeirat bestätigte. Georg Deibl, Dienststellenleiter der Polizei Waldkraiburg, merkte in diesem Zusammenhang an, dass Waldkraiburg im Verhältnis bezüglich der Kriminalitätsbelastung im Vergleich zu anderen Städten gut dastehe. Die Straftaten hätten sich seit 1997 nahezu halbiert.
Einig war man sich in beiden Gesprächsrunden, dass auch in der Zukunft ein regelmäßiger Austausch stattfinden soll. Dazu gehören auch die Anwohnergespräche mit der unmittelbaren Nachbarschaft der Anker-Dependance im Neisseweg und eine Ortsbegehung durch den Bürgermeister und den Polizeipräsidenten.
Bereits in der Vergangenheit hat die Stadt bei der Integration erfolgreich große Verantwortung übernommen. In den 80er und 90er Jahren befanden sich die beiden einzigen Aussiedlerheime im Landkreis Mühldorf a. Inn in Waldkraiburg. Die Stadt kommt ihrer gesellschaftlichen und humanitären Verantwortung nach und ist auch nach fünf Jahren engagiert, die Asylbewerber am Ort nach besten Kräften zu unterstützen und zu integrieren. |
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