Steeg/Buchbach - Ein Strahlen lag über Steeg - Einweihung des Schützenheims

[ram] Bei strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen wurde am letzten Wochenende der Schützenheimbau der Schützengesellschaft Steeg 1886 mit der Einweihung und einem Tag der offenen Tür nach einer arbeitsintensiven Bauzeit von etwas über zwei Jahren, offiziell abgeschlossen und groß gefeiert.

Um die zahlreichen Mitglieder, befreundete Vereine, Handwerker, Spender, Gönner und Ehrengäste aufzunehmen, haben die Steeger auf dem zugehörigen Parkplatz ein Zelt aufgestellt, das die Schützenfrauen dem Anlass entsprechend ausgeschmückt haben.

Eingeleitet durch einen Choral von der Buchbacher Blasmusik zelebrierte die Gemeindereferentin Marina Bauer, selbst eine versierte Sportschützin, die Einweihungsandacht. In ihrer launigen, aber doch tiefgründigen, auf das Schützenwesen bezogenen und im Dialekt gehaltenen Einleitung, blickte sie unter dem Leitsatz: "A langa Weg liegt hinta eich" zurück. Dabei gab sie einem Querschnitt von der Bauentscheidung, Planung bis zur Fertigstellung mit all seinen Fragen, Problemen und Überzeugungsarbeit, geleitet vom christlichen Glauben. Sie hob dabei die stets vorhanden Gemeinsamkeiten und den immerwährenden Zusammenhalt der Steeger Schützen hervor.

Auch die Lesung, von der Kassenwartin Lieselotte Rott, hatte einen sportlichen Inhalt und die Fürbitten der Jungschützen rundeten inhaltsvoll die feierliche Einweihungsandacht ab, die mit "Großer Gott" und dem "Bayernlied" stimmgewaltig zusammen mit der Buchbacher Blasmusik endete.
Bürgermeister Thomas Einwang (links) überreicht das Gemeindewappen an Schützenmeister Franz Schmid (rechts)

Bürgermeister Thomas Einwang (links) überreicht das Gemeindewappen an Schützenmeister Franz Schmid (rechts)

Mit Pfarrer Herbert Aneder, den Ehrengästen, der Vorstandschaft und dem Bauausschuss hat Gemeindereferentin Marina Bauer schließlich dem Schießstand und den Aufenthaltsräumen für die Erwachsenen und die Schützenjugend mit Weihwasser und Weihrauch den Segen erteilt.

Vor dem gemeinsamen Mittagessen kamen natürlich die Ehrengäste mit ihren Grüßen zu Wort. So Pfarrer Herbert Aneder, der überrascht und beeindruckt war, dass bereits Kreuze im Aufenthaltsraum und Schießstand Platz gefunden haben und damit auch "der Herrgott im Visier" sei.

Reinhard Priller, Zweiter Gauschützenmeister konstatierte in Vertretung vom Gauschützenmeister Erich Jungwirth, dass die Steeger etwas Beeindruckendes geschaffen haben, nicht nur für Steeg und Umgebung, sondern für den ganzen Schützengau Mühldorf und darüber hinaus und sprach ihnen dafür seine Anerkennung aus. Mit dem Zitat: "Steine und Mörtel bauen ein Haus, Geist und Liebe schmücken es aus" überreichte er Schützenmeister Franz Schmid den Erinnerungsteller des Schützengaues Mühldorf.

Es liegt ein "Strahlen" über Steeg, so Bürgermeister Thomas Einwang, denn das Steeger Schützenheim sei ein bedeutender Meilenstein in der bewegten, über 130jährigen Vereinsgeschichte. Dazu stellte er fest, es sei ein Festtag für die Schützengesellschaft, die Dorfgemeinschaft Steeg und den gesamten Markt Buchbach. Nicht nur für die aktuelle, sondern vor allem auch für die kommenden Generationen sei hier eine neue Heimat geschaffen worden, die langfristig den Erhalt und das Fortbestehen der Schützengesellschaft, sichere. Vorbildlich hätten die Verantwortlichen, aber auch alle Helfer dieses umfangreiche und kostspielige Projekt angegangen und durch immensen Arbeitseinsatz und Eifer mit über 7000 Arbeitsstunden auch abgewickelt. Die SG Steeg sei nicht an die Marktgemeinde herangetreten und eine Sportstätte für das Weiterbestehen der Steeger Schützen gefordert, sondern festgestellt:

Wir machen dies selbst, brauchen aber die Unterstützung der Gemeinde. Mit einem angemessenen Zuschuss kam sie dieser Bitte nach. Die Steeger nehmen so eine Vorbildfunktion für viele andere Vereine ein und zeigen, was durch Zusammenhalt und gemeinsame Ziele geschaffen werden könne, dies sei nicht alltäglich. Er übergab zum Ausschmücken, wie vom 2. Gauschützenmeister ausgeführt, an Schützenmeister Franz Schmid, das Gemeindewappen in Glas, das im Aufenthaltsraum seinen Platz finden soll.

Mit etwas bewegter, aber freudiger Stimme dankte Franz Schmid für die lobenden Grußworte und ließ den chronologischen Ablauf von den Anfängen der Entscheidung bis zum Bauabschluss nochmals kurz Revue passieren. Er dankte dabei vorrangig der Brauerei Lohmeier, dass sie das Grundstück zum Kauf zur Verfügung gestellt habe, womit das neue Schützenheim überhaupt erst möglich wurde. Er dankte auch all seinen Vorgängern im Vorstands- und Schützenmeisteramt, namentlich Thomas Rinberger, Gottfried Rampl, Michael Lehmeier und Christian Ondruschek, die eine solide finanzielle Basis als Grundstock für den Bau geschaffen haben. Natürlich dankte er all seinen Vereinsmitgliedern, Gönnern, Spendern und auch Helfern außerhalb des Vereins, ohne die dieses für Steeg wohl einmalige Projekt nicht zu schaffen gewesen wäre. Bemerkenswert dabei ist, dass sich gerade die Schützenjugend voll und engagiert in den Schützenheimbau eingebracht habe. Er dankte den Patenvereinen Altschützen Buchbach, vor allem den "Oachner Schützen", der SG Walkersaich, die nicht nur am Bau die beim Patendank versprochenen Arbeitsstunden eingebracht haben, sondern am Festtag den Service bei den Getränken und Kaffee und Kuchen übernahmen.

Als Ziele gab Franz Schmid am Schluss seiner Ausführungen aus, die Schulden zügig wegzufertigen, die Jugend- und Vereinsarbeit weiter zu forcieren und das Schützenheim mit Leben zu erfüllen, so finde bereits am Freitag, 7. Juni ein Sommerschießabend mit Stammtisch statt, zu dem er alle herzlich einlud.

In gemütlicher Runde bei Mittagessen und anschließendem Kaffee und Kuchen, der Besichtigung des Schützenheimes klang der Festtag schließlich aus. Dabei lief im Aufenthaltsraum durchgehend ein Diafilm über die gesamte Bauphase, der viele Erinnerungen weckte, und die Jungschützen führten, wie dann auch am Tag der offenen Tür, einen Wettbewerb im Blasrohr-, und Lichtgewehrschießen für die Kinder durch.

Am Folgetag, dem Tag der offenen Tür herrscht von frühmorgens beim Frühschoppen mit Weißwürsten, über das vollbesetzte Zelt beim Mittagstisch, bis hin zu Kaffee und Kuchen, ein ständiges Kommen und Gehen mit gleichzeitiger Besichtigung des gelungenen und sehenswerten Schützenheimes.

Darunter natürlich zahlreiche Vereinsvertreter aus dem Schützengau Mühldorf und den angrenzenden Schützengauen, die sich eingehend durch die Schützenmeister Franz Schmid und Wolf Thoma informieren ließen. Von allen Seiten gab es hierfür Anerkennung und Lob. Eine erwähnenswerte Besonderheit gab es kurz vor dem Frühschoppen, als auf der angrenzenden Wiese die Schützen ausschwärmten und ein Rehkitz vor dem sicheren Mähtod retteten. Ein gutes Ohmen für die Zukunft des Steeger Schützenheims und seiner Schützen.
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