Landkreis Mühldorf a. Inn beteiligt sich an Grundlagenstudie zum MVV - Übergabe des Zuwendungsbescheids

Der Landkreis Mühldorf a. Inn beteiligt sich an der Grundlagenstudie zur Vorbereitung eines möglichen Beitritts zum MVV. Der offizielle Zuwendungsbescheid wurde vor kurzem im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr von Staatsminister Dr. Hans Reichart an Landrat Georg Huber übergeben. Der Freistaat übernimmt 90 Prozent der Kosten des Landkreises Mühldorf a. Inn. Ziel der Staatsregierung ist es, den Öffentlichen Personennahverkehr zu stärken und insbesondere im ländlichen Raum Verbundlücken möglichst schnell zu schließen.

Neben dem Landkreis Mühldorf nehmen noch neun weitere Landkreise und kreisfreie Städte an der Studie teil. Dabei werden die Verkehrssituation analysiert, Fahrgastzählungen durchgeführt und die Kosten für den Beitritt ermittelt. Die Studie soll als Entscheidungsgrundlage für die politischen Gremien dienen, ob ein Beitritt wirtschaftlich und sinnvoll ist.

Vor allem im westlichen Landkreis Mühldorf wird seit Jahren ein Betritt zum MVV gefordert, da hier kein direkter Bahnanschluss Richtung München vorhanden ist und somit die Tarifstruktur bei Umstiegen unpraktisch ist. Für eine Fahrt nach München mit Bus, Bahn und anschließender MVV Nutzung können bis zu drei Fahrscheine erforderlich sein. Mit einer einheitlichen Verbundstruktur gäbe es künftig nur noch ein Ticket und das auch noch zu einem günstigeren Tarif als bisher.

Die Teilnahme an der MVV Studie ist ein Baustein in der Gesamtstrategie des Landkreises Mühldorf a. Inn. Als Beitrag zum Klimaschutz aber auch zur Schaffung von gleichwertigen Lebensverhältnissen auf dem Land, arbeiten die Verantwortlichen im Landkreis bereits seit längerem daran, den Öffentlichen Personennahverkehr auszubauen und attraktiver zu gestalten. Ausgangspunkt ist das ÖPNV Gesamtkonzept. Der vom Kreistag beschlossene Nahverkehrsplan sowie das definierte Zielnetz legen ein Landkreis übergreifendes Liniennetz mit Achsen im Stunden- und Zweistundentakt fest. Auch die bedarfsorientierte Flächenerschließung wird im Konzept berücksichtigt.

So soll ein angebotsorientiertes Liniennetz für alle Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum nach und nach umgesetzt werden. Die Linien werden zudem sowohl aufeinander als auch auf den Schienenverkehr abgestimmt. Die erste Verbindung im Stundentakt wird im Jahr 2020 von Haag nach Mühldorf geschaffen. Weitere Umsetzungsschritte für die sieben geplanten Linienbündel im Landkreis sind für die Jahre 2023, 2025 und 2027 geplant. Möglich macht die konkrete Umsetzung des ÖPNV-Gesamtkonzepts der Beschluss des Kreistages, finanzielle Mittel für die Ausweitung der Linienführung und Taktung zur Verfügung zu stellen. Derzeit verkehrt ein Großteil der Busse im Landkreis Mühldorf a. Inn noch eigenwirtschaftlich. Das heißt, der Verkehrsunternehmer trägt bislang das Risiko, bestimmt den Fahrplan und das Fahrtenangebot und erhält hierfür keine zusätzlichen finanziellen Mittel vom Landkreis.
Landkreis Mühldorf a. Inn beteiligt sich an Grundlagenstudie zum MVV - Übergabe des Zuwendungsbescheids
Print Friendly and PDF