Gesundheitsamt auf steigende Zahlen vorbereitet – Personelle Ressourcen aufgestockt – 20 zusätzliche Stellen von der Regierung

Kommt eine sogenannte zweite Welle? Stehen wir bereits kurz davor? – Selbst Wissenschaftler sind sich uneins, wie sich das Infektionsgeschehen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus weiterentwickeln wird. Fakt ist, dass nach einer Zeit ohne Neuinfektionen die Zahlen wieder ansteigen – auch im Landkreis Mühldorf a. Inn. Das Gesundheitsamt Mühldorf sieht sich jedoch gerüstet. „Wir haben aus den Erfahrungen gelernt und jetzt die Zeit ohne Neuinfektionen genutzt, um uns auf wieder steigende Zahlen vorzubereiten“, so der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Benedikt Steingruber.

Grundlage ist die lokale Teststrategie in sensiblen Bereichen. So sollen Ausbrüche vor Ort verhindert bzw. das Infektionsgeschehen und harte einschränkende Maßnahmen begrenzt werden. Mittlerweile sind bereits zwei Reihentestungen der gesamten Belegschaft in den Schlachthöfen in Waldkraiburg und Ampfing erfolgt. Die Betreiber führen darüber hinaus regelmäßige stichprobenartige und zusätzliche anlassbezogene Tests durch, etwa bei Reiserückkehrern. Ebenso wurden Bewohner und Mitarbeiter der Anker Dependance – wie bereits berichtet – nach einer Reihentestung im April nun im Juli erneut getestet, nachdem mehrere Sicherheitsdienstmitarbeiter infiziert waren. In diesem Zusammenhang erfolgten wiederholte Reihentestungen in einer Kindergartengruppe und auf einer Station eines Seniorenheims. Darüber hinaus bietet das Gesundheitsamt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Alten- und Pflegeeinrichtungen regelmäßige Testungen an. Mit all diesen Maßnahmen sollen etwaige Ausbrüche schnell lokalisiert und die Infektionsketten unterbrochen werden. So wurden allein durch das Gesundheitsamt seit Ende Mai rund 4.100 Abstriche vorgenommen.

Neben den umfassenden Testungen wurde die Verwaltung personell und strukturell auf weiter steigende Zahlen vorbereitet. 45 weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts sowie mehr als 10 aus den Gemeinden haben eine Schulung während der Zeit ohne Neuinfektionen im Landkreis für die Arbeit in einem „Contact Tracing Team“ erhalten, um bei positiven Fällen ohne Zeitverlust bei der Ermittlung und Beratung von möglichen Kontaktpersonen zu unterstützen. „Aufgrund der Lockerungen ist die Zahl der Kontakte, die im Falle einer Infektion nachverfolgt werden müssen, größer geworden, so dass wir uns in diesem Bereich personell gut aufstellen müssen“, so Steingruber. Darüber hinaus unterstützt auch die Regierung von Oberbayern die Landratsämter mit zusätzlichem Personal. Für das Gesundheitsamt in Mühldorf sind das zehn neue Stellen für die CTT-Teams sowie weitere zehn zur Verstärkung des Personals des Gesundheitsamtes. Die Auswahlverfahren sind noch nicht abgeschlossen, erste neue Kollegen unterstützen die CCT-Teams ab dieser Woche jedoch bereits. „Das Gesundheitsamt arbeitet auf Hochtouren und wir sind sehr froh, dass wir mit weiteren Stellen von der Regierung unterstützt werden. Ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kollegen des Landratsamtes und den Gemeinden für ihre Bereitschaft, das Gesundheitsamt zu unterstützen sowie bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamtes für Ihren Einsatz. Wir tun alles, um lokale Ausbrüche zu verhindern bzw. falls es zu einer zweiten Welle kommt, für die Herausforderungen gerüstet zu sein“, stellt Landrat Max Heimerl fest.
Zuletzt geändert am:
05.08.2020
um 20:35 Uhr
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