Die Arbeiten für den Neubau des Gymnasiums Gars sind in vollem Gange. Am Standort der ehemaligen Klosterwerkstätten entstehen nicht nur moderne Unterrichtsräume, es wird auch großer Wert auf die Energieeffizienz gelegt. Das Gebäude wird im Niedrigstenergie-Standard errichtet. Das bedeutet, dass für die Beheizung des Gebäudes nur ein sehr geringer Wärmebedarf nötig ist. Bestandteil des Gebäudekonzepts sind neben kontrollierten Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und einer sehr gut isolierten Gebäudehülle auch eine moderne Mess- und Steuerungsregelung (MSR), die alle zu einem niedrigen Energieverbrauch beitragen. Werden Fenster geöffnet, so werden in den entsprechenden Räumen die Heizkörper abgeregelt. Unnötige Heizverluste ins Freie werden so vermieden, ausreichende Frischluft in den Klassenzimmern wird aber durch die Lüftungsanlagen gewährleistet.
„Im Altbau werden aktuell pro Jahr ca. 460.000 kWh verbraucht, dies entspricht 110 kWh/m²a. Nach Fertigstellung des Neubaus werden nur mehr rund 100.000 kWh verbraucht, pro Quadratmeter und Jahr ergeben sich dann 12,9 kWh/m²a. Der Endenergiebedarf für die Heizung reduziert sich damit pro Quadratmeter und Jahr auf rund 12% des ursprünglichen Verbrauches. Der verbleibende Wärmebedarf wird zudem durch erneuerbare Energien gedeckt, hierfür wurde bereits der Fernwärmeanschluss in die zukünftige Technikzentrale verlegt“, so Axel Kröner, zuständiger Projektleiter des kommunalen Hochbaus.
Das Hackschnitzelheizwerk versorgt bereits das Kloster Gars, das Gymnasium sowie einige Wohngebäude mit Wärme. An dieses bestehende Wärmenetz wird nun auch der Neubau des Gymnasiums angeschlossen.
Die Hackschnitzel werden von regionalen Lieferanten bezogen. Damit bleibt die Wertschöpfung für den erneuerbaren Brennstoff in der Region. Sie liefern im Winter in einem 700 kW Hauptkessel und im Sommer in einem 200 kW Kessel bedarfsgerechte Wärme.
Energieeinsparung auch in weiteren Landkreisliegenschaften
Doch nicht nur im Gymnasium Gars wird auf Energieffizienz gesetzt. Im Rahmen des Energieffizienznetzwerks Südbayern wurden 10 Landkreisliegenschaften auf Einsparpotenziale untersucht. Die energietechnischen Berater des Instituts für Nachhaltige Energieversorgung (Hochschule Rosenheim) sowie des Institus für Systemische Energieberatung (Hochschule Landshut) haben hierzu Maßnahmen erarbeitet, die den Strom- und Wärmeverbrauch in den Liegenschaften senken. Gemeinsam mit den teilnehmenden Kommunen in Südbayern (Pöcking, Germering, Feldkirchen Westerham, Kolbermoor, Wasserburg, Neumarkt St. Veit und der Landkreis Mühldorf a. Inn) wurde zudem ein Ziel festgelegt, wieviel Energie man bis zu einem bestimmten Zeitpunkt einsparen möchte. Hier ist der Landkreis Mühldorf a. Inn auf einem sehr guten Weg. Das Einsparziel bei der elektrischen Energie mit 7% bis Ende 2020 ist mit aktuell 3,5% bereits zur Hälfte erreicht. Bei der thermischen Energie sind zum jetztigen Zeitpunkt bereits 8% (Einsparziel: 10%) erreicht.
„Im Zuge der Energiewende sollten die Möglichkeiten einer regenerativen Wärmeversorgung für die Landkreisliegenschaften bestmöglich genutzt werden, hierzu gibt es auch entsprechende Überlegungen für Liegenschaften in Mühldorf a. Inn die derzeit detailliert und geprüft werden“, so Landrat Max Heimerl. |
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Zuletzt geändert am:
05.08.2020
um 21:02 Uhr
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