Überprüfung von Tiertransporten - Landrat Max Heimerl: „Wir ermitteln gründlich
und tolerieren keinerlei Verstöße gegen den Tierschutz.“

Das Landratsamt Mühldorf a. Inn überprüft derzeit Tiertransporte nach Ungarn, bei denen gegebenenfalls ein Verstoß gegen Tierschutzrecht vorliegt. Die Tiere könnten dabei in Drittländer weitertransportiert worden sein, bei denen die Versorgung auf dem Transportweg nicht gewährleistet ist.

Hintergrund ist ein dokumentierter Fall im europäischen System „Traces“, der einen Weitertransport nach Usbekistan ausweist. Das Landratsamt stimmt sich derzeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ab, ob hier ein sanktionierbarer Verstoß gegen den Tierschutz vorliegt. Genehmigungen für Transporte nach Ungarn werden für diese Firma bis auf weiteres vom Veterinäramt Mühldorf a. Inn nicht mehr erteilt.

Im Übrigen werden Anträge auf Transportgenehmigungen vom Veterinäramt einer genauen Einzelfallprüfung unterzogen. Darüber hinaus läuft aktuell auch eine Anfrage beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, um zu überprüfen, ob es Hinweise auf weitere tierschutzrechtlich bedenkliche Weitertransporte aus Ungarn gibt.

Landrat Max Heimerl fordert von Bund und EU, dass rechtliche Schlupflöcher im Tierschutzrecht geschlossen werden müssen. Er begrüßt daher, dass Staatsminister Glauber sich an die EU-Kommission gewandt hat, um rechtliche Nachbesserungen in der EU-Tiertransportverordnung zu erreichen.

Landrat Max Heimerl: „Derartige Weitertransporte in Drittstaaten wie Usbekistan untergraben nicht nur das Vertrauen in die Transporteure, sondern machen letztlich auch die Arbeit der Landwirte zunichte, die mit viel Aufwand ihre Tiere artgerecht und nachhaltig aufziehen und halten.“
Zuletzt geändert am:
16.09.2020
um 12:11 Uhr
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