Volleyballer des TSV Mühldorf: 500 Kilometer für die ersten Punkte?

Mit viel Selbstbewusstsein geht es am Samstag nach Sachsen zum GSVE Delitzsch
[ke] Mühldorf - Früh aufstehen ist angesagt, wenn die Mühldorfer am Samstag ihr zweites Bundesligaspiel zu bestreiten haben. Denn diesmal geht es in das knapp 500 Kiloemter entfernte Delitzsch, wo es um 20 Uhr gegen den GSVE geht. Eine Portion Selbstbewusstsein fährt mit.

Zwar hatten die Liganeulinge aus Mühldorf ihre Debütvorstellung in der 2. Bundesliga gegen die Baden Volleys vom SSC Karlsruhe mit 1:3 verloren, doch Trainer Mayer zog dennoch ein durchweg positives Fazit. Die Mannschaft habe dem Druck standgehalten, hätte nie aufgegeben und dem letztjährigen Aufstiegsaspiranten durchaus Paroli bieten können. Bemerkenswert fand Mayer, wie Fabian Bartsch die Umstellung vom Außenannahmespieler zum Diagonalspieler vollzogen hatte.

„Das ist ja nicht ganz einfach, weil er natürlich ganz anders blocken muss und sich auch in der Abwehr erst auf die neue Position einstellen muss.“ Sein Auftritt in Karlsruhe sei umso vielversprechender gewesen, findet Mayer. „Und das Schöne ist: Er hat immer noch Luft nach oben!“

Überhaupt lobt Mayer die Homogenität des Teams, beide Liberos seien jederzeit einsatzbereit und ein verlässlicher Rückhalt in der Annahme. Nur an einer Stellschraube habe man in der vergangenen Woche nachgezogen: „Die Abstimmung zwischen Zuspieler Alex Brandstetter und Zied Chalgmi musste noch besser werden.“ Dafür legten die beiden laut Mayer sogar ein Sondertraining ein.
Dürfen die Mühldorfer Volleyballer im zweiten Auswärtsspiel in Delitzsch jubeln? Am Samstag müssen sie dafür eine 500 Kilometer weite Anfahrt in Kauf nehmen. Foto: Fabian Bartsch
Dürfen die Mühldorfer Volleyballer im zweiten Auswärtsspiel in Delitzsch jubeln? Am Samstag müssen sie dafür eine 500 Kilometer weite Anfahrt in Kauf nehmen.
Foto: Fabian Bartsch
Eine ganze Woche lang habe man den Gegner am Samstagabend studiert, Videos analysiert und Schwachpunkte herausgearbeitet. „Co-Trainer Sepp Wolf hat da eine glänzende Arbeit geleistet. Die Erkenntnisse gilt es nun umzusetzen“, sagt Mayer.

Josef „Sepp“ Wolf ist neu im Trainer-Stab des TSV Mühldorf, erst in dieser Saison fest zu den Mühldorfern gestoßen. Er gilt in Fachkreisen als einer der besten Trainer des Landes, der viel Know-How und auch die entsprechenden mitbringt – seine Erfolge geben ihm recht.

Als Jugendtrainer holte er als Nachwuchstrainer über 20 Mal den Deutschen Meistertitel, und das mit so ziemlich allen Jahrgängen, die er trainiert hat. Den ASV Dachau führte er seinerzeit in die 1. Bundesliga, er trainierte in der italienischen Liga und war Head-Coach bei SV Lohhof. Nach zahlreichen Jahren im Jugendbereich, startete Wolf beim GCDW Herrsching im Profisport noch einmal richtig durch, um nun seine Erfahrung dem TSV Mühldorf zur Verfügung zu stellen.

Und dort gilt laut Credo von Mayer: „Wir konzentrieren uns auf unser Spiel, versuchen uns zu etablieren und natürlich jedes Spiel zu gewinnen!“ Seine Taktik will er nicht verraten. Nur soviel: „Delitzsch hat im Block Schwachpunkte. Wenn wir diese ausnutzen, die Angriffe über diese Positionen laufen, können wir ihnen das Leben richtig schwer machen!“ Seine Jungs sind jedenfalls alle fit und hungrig, lediglich Fabian Liemer muss weiter aussetzen. Ein mehrfacher Bänderriss im rechten Sprunggelenk verdonnert den Diagonalspieler zu einer Zwangspause.
Zuletzt geändert am:
25.09.2020
um 09:32 Uhr
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