Wie Corona den Arbeitsalltag in den Firmen verändert
Regionalausschuss Altötting-Mühldorf zur Corona-Lage / „IHK steht eng an der Seite der Firmen“

[ihk] Altötting/ Mühldorf – Die Folgen der Corona-Pandemie auf die heimische Wirtschaft sowie den Arbeitsalltag in den Unternehmen sind bei der jüngsten Sitzung des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf im Mittelpunkt gestanden. Die Mitglieder tauschten sich virtuell unter anderem über die aktuelle Lage in ihren Firmen aus. Als Gäste waren in der Regionalausschusssitzung auch die beiden Landräte Max Heimerl (CSU) und Erwin Schneider (CSU) zugeschaltet, standen für Fragen zur Verfügung und verfolgten die Sorgen und Anliegen der heimischen Wirtschaft per Video-Schaltung.

Am Anfang der Sitzung sprach Michael Kläsener von der Sedus Stoll AG, einem Anbieter für Büroeinrichtungen und Arbeitsplatzkonzepte, über die corona-bedingten Veränderungen im Arbeitsalltag. Home-Office, Videokonferenzen, Einzelbüros und Trennwände aus Plexiglas zwischen den Schreibtischen waren nur einige Schlagworte. Der Experte zeigte anhand von Skizzen, wie Büros so eingerichtet werden können, dass ausreichend Abstand zwischen den Mitarbeitern gewahrt ist und so mögliche Corona-Infektionen in der Belegschaft verhindert werden können.

In einer Tischumfrage betonten die Ausschussmitglieder, seit Beginn der Pandemie in ihren Betrieben die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln zum Schutz des Personals sowie der Kunden einzuhalten und fortlaufend anzupassen.
Der Regionalausschuss Altötting-Mühldorf der IHK tagte diesmal virtuell. Mit dabei die Landräte Erwin Schneider und Max Heimerl.

Der Regionalausschuss Altötting-Mühldorf der IHK tagte diesmal virtuell. Mit dabei die Landräte Erwin Schneider und Max Heimerl.

Dazu gehört auch mobiles Arbeiten beziehungsweise Home-Office. Allerdings hätten von den Gesundheitsämtern verordnete Quarantänen von Mitarbeitern auch Folgen für die Belegschaft und somit für die Einsatzplanung im Betrieb. Damit seien Hürden in der Personalplanung entstanden, beklagte ein Mitglied des Regionalausschusses. Ein anderer Unternehmer kritisierte die teils unterschiedliche Handhabung und Auslegung der Corona-Vorschriften durch die Gesundheitsämter; das bestätigten in der Diskussion auch mehrere weitere Unternehmerinnen und Unternehmer.

Die Mitglieder des Ausschusses tauschten sich außerdem über die aktuelle wirtschaftliche Lage in ihren eigenen Firmen aus. Dabei wurde deutlich, dass die Auswirkungen der Pandemie sowie des Teil-Lockdowns je nach Branche unterschiedlich ausfallen. „Die Pharma-Branche, der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Fahrrädern und Sportgeräten, alles rund um Haus und Garten sowie der Online-Handel und Betriebe, die sich in den vergangenen Monaten einen Online-Shop zugelegt haben, gehören nicht zu den Verlierern der Krise“, sagt Ingrid Obermeier-Osl, IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf.

Tatsächlich aber kämpfen auch in der Region viele Geschäftsleute regelrecht ums Überleben, wie die Unternehmerin aus Schwindegg betont. „Vor allem Gastronomie, Hotellerie, Veranstaltungs-, Event- und Freizeitwirtschaft sowie Teile des Innenstadthandels und die Touristik sowie viele Soloselbständige leiden weiter massiv unter den Beschränkungen.“. Die Gaststätten und Hotels in der Region stünden zudem vor der bangen Frage, ob sie Weihnachten öffnen dürfen. „Hier muss die Politik zügig für Klarheit und Perspektiven sorgen und auch die versprochenen Hilfen und Auszahlungen schnell umsetzen. Ansonsten droht vielen Firmen, Soloselbstständigen und Startups das Aus“, warnt Obermeier-Osl. „Wir dürfen nicht weiter riskieren, dass unsere Innenstädte nach der Pandemie sowohl ein Laden- und Gastronomiesterben droht – die innerstädtische Infrastruktur und die wirtschaftliche Vielfalt, die unsere Region so stark macht, muss auch in Zukunft noch Existenzgrundlagen für die Unternehmen bieten.“

Daher sei es wichtig, die betroffenen Unternehmen nicht alleine zu lassen, erklärt die Ausschussvorsitzende. „Die IHK steht eng an der Seite der Firmen in den Landkreisen Altötting und Mühldorf“, versichert Obermeier-Osl. Die Kammer setze sich als Stimme der heimischen Wirtschaft gegenüber der Politik dafür ein, dass wirtschaftliches Handeln sowie Infektionsschutz gleichermaßen gewährt ist. „Außerdem hat die IHK als bayernweite Bewilligungsstelle für die staatlichen Überbrückungshilfen bereits mehr als 2,5 Millionen Euro an mehr als 200 Betriebe in den beiden Landkreisen ausgezahlt“, sagt die IHK-Vizepräsidentin. Diese finanzielle Unterstützung helfe den Unternehmen und sei eine wichtige Stütze in der Krise. In den nächsten Monaten werde sich die Unterstützungsleistung im Rahmen der Folgeprogramme vervielfachen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IHK sorgen für eine schnelle, aber auch sorgfältige Bearbeitung der Anträge, und damit für eine rasche Auszahlung an die teils in ihrer Existenz bedrohten Betriebe“, lobt Obermeier-Osl und gibt diese Dankesworte über das IHK-Hauptamt an die Mitarbeiter nach München.

Die Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses verweist auch auf das umfassende Beratungsangebot der IHK für München und Oberbayern. „Unsere Geschäftsstelle in Mühldorf mit deren Leiter Herbert Prost ist für Unternehmen der Region häufig genutzte direkte Anlaufstelle bei Fragen aller Art. Auf ihrer Webseite und am Telefon informiert die IHK zu allen Themen rund um die Krisen-Bewältigung, unter anderem zu Hilfsprogrammen, Schutz von Mitarbeitern, Ausbildung in Corona-Zeiten, weltweiten Corona-Vorschriften und betrieblichen Hygienekonzepten.“ Prost appelliert an die Geschäftsleute, diesen Service zu nutzen. „Das macht uns gemeinsam stark. Vor allem in diesen schwierigen Zeiten der Pandemie ist es wichtig, dass wir gesund bleiben und weiterhin zusammenhalten!“
Zuletzt geändert am:
04.12.2020
um 14:00 Uhr
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