Kreisverband der Europa-Union zum Brexit-Abkommen: Blick nach vorne richten

[gö] Nach Jahren des zähen Ringens, zwei britischen Parlamentswahlen und dem inzwischen dritten Premierminister ist an Heiligabend der Durchbruch bei den sogenannten Brexit-Verhandlungen zum Austritt Großbritanniens aus der EU gelungen. "Was die gefundenen Kompromisse für den europäisch-britischen Alltag tatsächlich bedeuten werden, muss sich noch erweisen, dennoch ist es vernünftiger ein Abkommen zu haben als keines", sagt dazu Walter Göbl, Vorsitzender des Kreisverbandes Mühldorf am Inn der Europa-Union am letzten Tag der Übergangsphase. Das Abkommen ist auch gut für die Wirtschaftsbetriebe, die im Landkreis Mühldorf enge Verzahnungen mit den Briten haben.

Zugleich spart die heimische Europa-Union nicht mit Kritik an der britischen Seite: "Aus unserer Sicht bestätigt der Prozess die Einschätzung Charles de Gaulles auch noch nach Jahrzehnten, dass das Vereinigte Königreich "nicht den nötigen ,Mindset' mitbringt, um Europa als ganzes konstruktiv voranzubringen", erklärt der Kreisvorsitzende.

Nämlich die EU zu einer politisch handlungsfähigen Wirtschaftsmacht aufzubauen, die aus eigener Souveränität heraus agiert und mit einer Stimme spricht. Im Gegenteil: Großbritannien habe "maßgeblich zur Verwässerung des Lissabon-Vertrags von 2007 beigetragen, um das europäische Einigungsprojekt in wesentlichen Punkten zu bremsen". Unter diesem Gesichtspunkt sollten die EU-Mitgliedsstaaten den Abschied "der britischen Freunde nicht nur mit weinenden Augen besiegeln, sondern ihren Blick nach vorne richten", schließt Göbl.
Zuletzt geändert am:
13.01.2021
um 17:02 Uhr
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