Ein Jahr Corona-Pandemie: Heimische Wirtschaft unterschiedlich betroffen
Landräte Heimerl und Schneider zu Gast im IHK-Regionalausschuss / Letzte Sitzung vor IHK-Wahl

Altötting/ Mühldorf – Seit einem Jahr bestimmt die Corona-Pandemie den Alltag der Unternehmen in der Region Inn-Salzach. Mit den Folgen der politischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus, etwa dem harten Lockdown, hat sich der IHK-Regionalausschuss Altötting-Mühldorf in seiner jüngsten virtuellen Sitzung erneut auseinandergesetzt. Zu Gast waren die beiden Landräte Max Heimerl (CSU) und Erwin Schneider (CSU). Sie berichteten über das aktuelle Infektionsgeschehen in der Region sowie über den aktuellen Stand der Impfkampagne.

Zu Beginn der Sitzung fand eine Tischumfrage statt, bei der die Unternehmerinnen und Unternehmer von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den eigenen Betrieb berichteten. Dabei wurde deutlich, dass die vielfältigen Wirtschaftsbranchen in beiden Landkreisen unterschiedlich betroffen sind. „Während einige Branchen, wie die Industrie, gut durch die Krise kommen und teilweise sogar ein Umsatzplus verzeichnen, sind andere Betriebe, vor allem in der Gastronomie, der Hotellerie, im Einzelhandel und im Veranstaltungsbereich sowie deren Zulieferer, extrem gebeutelt und müssen unverschuldet um ihre wirtschaftliche Existenz bangen“, fasst Ingrid Obermeier-Osl, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses und Vizepräsidentin der IHK, die Berichte zusammen.

Die Geschäftsleute berichteten von ihren Erfahrungen mit Home-Office, den firmeninternen Hygienekonzepten sowie ihren Erwartungen für die kommende Zeit. Zwei Unternehmer schilderten den anderen Ausschussmitgliedern, wie sich die Grenzkontrollen zwischen Bayern und Österreich auf ihre Betriebe auswirken. Seine Lastwägen kämen nur sehr schwer durch, kritisierte der eine Unternehmer. Der andere ergänzte: Die sich immer wieder ändernden Regelungen für Pendler seien eine Belastung für seine Mitarbeiter aus Österreich.

„Der regelmäßige Austausch untereinander zeigt uns seit Beginn der Pandemie, wie schwer teilweise die Folgen für die heimische Wirtschaft sind“, erklärt Obermeier-Osl. Die IHK-Vizepräsidentin und Ausschussvorsitzende fordert deswegen, dass alle Branchen schnellstmöglich eine flächendeckende Perspektive benötigen. „Die Ausschussmitglieder sind sich einig, dass die Impfkampagne deutlich an Tempo gewinnen muss, damit wir die Corona-Pandemie samt Lockdown und Einschränkungen so bald wie möglich hinter uns lassen können. Außerdem sind wir der Überzeugung, dass der starre Fokus auf die Sieben-Tage-Inzidenz als reines Maß für Lockerungen nicht mehr verhältnismäßig ist und jegliche Planungssicherheit unmöglich macht.“

Es gebe von Seiten der Unternehmerinnen und Unternehmer zahlreiche kreative Ideen, wie Öffnungen und effizienter Infektionsschutz möglich sind, betont Obermeier-Osl. „Die Wirtschaft hat kein Interesse daran, dass es in Geschäften und Betrieben zu Infektionen kommt – es gibt ausgeklügelte Hygienekonzepte.“

Der IHK-Regionalausschuss Altötting-Mühldorf traf sich zum letzten Mal in seiner aktuellen Zusammensetzung. In einem Rückblick berichtete Obermeier-Osl über die Arbeit des Ausschusses in den vergangenen fünf Jahren. In der ablaufenden Wahlperiode hatten sich die Ausschussmitglieder zu 14 Sitzungen getroffen, in denen wiederum zehn Positionierungen zu Themen aus der Region, wie dem Ausbau der Autobahn 94 sowie zur Kommunalwahl 2020, verabschiedet wurden.

Zwischen dem 9. April und 7. Mai 2021 können die mehr als 15.000 IHK-zugehörigen Unternehmen in beiden Landkreisen bei der IHK-Wahl die neuen Mitglieder für den Regionalausschuss und die IHK-Vollversammlung bestimmen.
Zuletzt geändert am:
16.03.2021
um 16:33 Uhr
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