Seit den Osterfeiertagen ist die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Mühldorf wieder stark gestiegen. Allein in den vergangenen drei Tagen wurden 167 Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Damit liegt der Landkreis über dem bayerischen und oberbayerischen Durchschnitt. Es handelt sich um ein diffuses Infektionsgeschehen, die meisten Ansteckungen passieren aktuell im privaten Umfeld (ca. 50%) und in Betrieben bzw. am Arbeitsplatz (ca. 25%).
Steigende Fallzahlen sind vor allem in den Altersgruppen zwischen 10 und 20 sowie zwischen 50 und 60 Jahren zu verzeichnen. Ebenso ist der nördliche Landkreis mit aktuell 117 aktiven Fällen besonders betroffen.
Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass die Steigerungen in Mühldorf einer allgemeinen Entwicklung vorausgehen, weil im Landkreis auch über die Osterfeiertage durchgehend Tests angeboten wurden und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kontaktnachverfolgung im Gesundheitsamt durchgearbeitet und Zahlen an das RKI gemeldet haben.
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Landrat Max Heimerl appelliert eindringlich an die Bevölkerung: „Die dritte Welle schlägt jetzt mit Wucht zu. Über die Osterfeiertage gab es offensichtlich zu viele Kontakte. Die britische Mutation hat sich auch bei uns durchgesetzt. Sie ist ansteckender, sie ist gefährlicher, sie ist tödlicher. Wir müssen jetzt noch vorsichtiger sein und dürfen nicht leichtsinnig werden, auch wenn wir alle inzwischen krisenmüde und erschöpft sind.“
Auch die Zahlen des Innklinikum geben Anlass zur Sorge: Acht von zehn Intensivbetten sind im InnKlinikum Mühldorf belegt, sechs davon mit COVID-Patienten. Fünf Intensivpatienten müssen beatmet werden. Das Durchschnittsalter der intensivpflichtigen Patienten sinkt spürbar, bei den beatmeten Patienten liegt sie inzwischen bei 61 Jahren und die Aufenthaltsdauer auf der Intensivstation steigt. Das hat zur Folge, dass bei gleicher Bettenzahl weniger Patienten intensivmedizinisch behandelt werden können. Es seien derzeit noch Kapazitäten frei, bis zu einer Überlastung des Krankenhauses kann es aber schneller gehen als viele glauben, so Landrat Heimerl.
Das bestätigt auch das InnKlinikum: „Die zu erwartende Zunahme der Erkrankten und das schwerere Krankheitsbild durch die britische Variante werden auch zu einer größeren Zahl von Intensivpatienten führen. Wir stellen uns auf jüngere Patienten ein, die schwerer erkrankt sind und länger auf der Intensivstation bleiben müssen. Die Intensivbetten werden dadurch länger belegt sein, was zu einer Zuspitzung der jetzt schon bestehenden Knappheit führen wird.“ so Mike Schmitzer, Pressesprecher des InnKlinikum Altötting und Mühldorf.
Die Zahl der zur Verfügung gestellten Impfdosen steigt in den kommenden Tagen weiter an. Am Wochenende sind in Mühldorf a. Inn und Neumarkt-Sankt Veit insgesamt 1.570 Impfungen geplant. Für die kommende Woche bis einschließlich Freitag gehen die Verantwortlichen des Impfzentrums von mindestens 3.400 Impfungen plus einer möglicherweise noch anstehenden Sonderlieferung für Astra Zeneca aus.
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Zuletzt geändert am:
10.04.2021
um 11:33 Uhr
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