Was haben Mühldorf am Inn, Neumarkt-St.Veit, Oberbergkirchen und Waldkraiburg gemeinsam? Auf den ersten Blick mögen die Orte recht verschieden sein. Doch eines eint sie: Sie alle haben spannende Geschichten zu erzählen. Diese Geschichten gibt es schon bald bei neuen interaktiven GPS-Spaziergängen zu erleben. Der Startschuss zur Umsetzung des vom Tourismusverband Inn-Salzach initiierten und begleiteten Projekts ist jetzt gefallen. Bereits im Herbst sollen die Rundgänge begehbar sein.
Per Smartphone oder Tablet werden die Spaziergänger von Station zu Station geleitet. Mit Musik und Fotos untermalt, mit Hilfe kleiner Filmsequenzen und lebendiger Erzählungen erfahren sie an jeder Station Spannendes über den Ort. Doch beim Zuhören und -schauen bleibt es nicht. Die Teilnehmer sind auch selbst gefordert. Es gilt Rätsel zu lösen, Fragen zu beantworten und mitunter sogar kleine Missionen zu erfüllen. Auf diese Weise sind die Erlebnistouren nicht nur interessant für Erwachsene, die mehr über ihren Urlaubsort oder ihre Heimat erfahren wollen. Auch Kinder fasziniert die interaktive Schnitzeljagd.
Projekt für kleine und große Kommunen
Digitale Erlebnistouren wie diese gibt es bereits in Kraiburg am Inn und in Burghausen. Nun folgt der Ausbau des Angebots. Angestoßen hat das Projekt der Tourismusverband Inn-Salzach. Allen 55 Orten in der Region stand eine Beteiligung am Projekt offen. In Mühldorf am Inn, Neumarkt St. Veit, Oberbergkirchen und Waldkraiburg fiel letztlich die Entscheidung für die Umsetzung eines interaktiven Hörspielabenteuers.
„Für uns ist es sehr schön, dass wir bei diesem Projekt kleine wie große Kommunen mitnehmen können“, freut sich Andrea Streiter, Geschäftsführerin des Tourismusverbands Inn-Salzach. „Auch Kommunen, die bisher noch wenig touristische Infrastruktur haben, können sich so neue Zielgruppen erschließen.“ Mit dem Smartphone oder Tablet als „Reiseführer für die Hosentasche“ können Urlauber und Radtouristen, Tagesgäste und Einheimische gleichermaßen Neues erleben. Hinzu kommt, dass die Rundgänge für Kinder und Jugendliche Geschichte greifbar machen. |
(von rechts): Andrea Streiter, Geschäftsführerin des Tourismusverbands Inn-Salzach, die Projektverantwortlichen der Innsbrucker Firma Locandy und Vertreter der vier beteiligten Kommunen haben sich zu einem Auftakt-Workshop getroffen. |
„Wir sehen hier auch einen sehr guten medienpädagogischen Ansatz“, sagt Geschäftsführerin Andrea Streiter: Schulklassen könnten die Rundgänge für lebendige Exkursionen nutzen – bei denen der Einsatz von Smartphone und Tablet nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich gewünscht ist. Und auch für die schulfreie Zeit bieten sich die interaktiven Erlebnistouren an, wie das Mühldorfer Ferienprogramm Mühlix zeigt: In diesem Sommer steht erstmals die GPS-Tour „Die Stimme des Wassers“, die es bereits in Kraiburg am Inn gibt, auf dem Programm.
LEADER-Projekt mit finanzieller Förderung
Gefördert wird das Projekt durch LEADER, ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 innovative Aktionen im ländlichen Raum unterstützt werden. Vor Ort umgesetzt wird es vom Tourismusverband Inn-Salzach in Zusammenarbeit mit der LEADER Aktionsgemeinschaft Mühldorfer Netz. Das Projekt, dessen Gesamtkosten Geschäftsführerin Andrea Streiter mit rund 80 000 Euro beziffert, erhält einen Förderzuschuss von 60 Prozent. Zehn Prozent der Gesamtkosten übernimmt der Tourismusverband Inn-Salzach als Projektträger. Pro Kommune bleibt damit am Ende ein Betrag von knapp 8000 Euro pro Tour.
Den Zuschlag für die Realisation der interaktiven Rundgänge hat nach einer öffentlichen Ausschreibung die Innsbrucker Firma Locandy erhalten. Geschäftsführer Michael Ölhafen und Projektleiterin Dr. Barbara Thaler werden in den kommenden Wochen gemeinsam mit den Kommunen und dem Tourismusverband die vier Hörspielabenteuer umsetzen. Beim Auftakt-Workshop haben sich Vertreter aller vier beteiligter Kommunen bereits auf eine erste Richtung verständigt. Verena Rögner und Edwin Hamberger (Mühldorf a. Inn), Julia Laube (Neumarkt-St. Veit), Stephanie Till und Elke Keiper (Waldkraiburg) sowie Oberbergkirchens Bürgermeister Michael Hausperger trugen dabei Ideen für den Verlauf der Rundgänge, einzelne Stationen und die anvisierten Zielgruppen bei. |
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Zuletzt geändert am:
24.06.2021
um 15:38 Uhr
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