Es ist soweit: Erstes Heimspiel der Volleyballer – bis zu 500 Zuschauer erlaubt
Volleyballer schlagen jetzt in der NUTZ-Area der Mitteschule Mühldorf auf

[TSV] Mühldorf - Es war ein vielversprechender Saisonauftakt. Zwei Auswärtsspiele, das erste gegen den TSV Mimmenhausen, aktuell Platz vier der Tabelle, gewannen die Volleyballer des TSV Mühldorf knapp mit 3:2. Das zweite mussten sie in einem an Spannung kaum zu überbietenden Krimi mit 2:3 gegen den aktuellen Tabellenführer TV/DJK Hammelburg verloren geben.

Beides knappe Ergebnisse und die erwartet Trainer Heiko Roth auch für die weiteren Begegnungen: „Die Liga ist eine Wundertüte, jede Mannschaft kann jede schlagen“, urteilte der Trainer auf der Pressekonferenz, die eigens vor dem ersten Heimspiel einberufen wurde. So ist auch am kommenden Samstag, wenn der Tabellendritte aus Hessen, der TuS Kriftel, zum ersten Heimspiel nach Mühldorf anreist, alles möglich.

Dass der Trainer mit seinem Blick auf die Liga nicht ganz verkehrt liegt, bestätigen die Ergebnisse des TuS Kriftel: Die Hessen haben die starken Baden Volleys des SSC Karlsruhe geschlagen, die aktuell auf Platz zwei liegen, dafür aber gegen die Volley YoungStars Friedrichshafen verloren, die die vergangene Saison als Kellerkind abschlossen. Mit einem Abstieg will Heiko Roth nichts zu tun haben: „Unsere Mannschaft ist stark, muss sich aber jedes Mal alles abverlangen und sich emotional puschen.“

Roth löst Michi Mayer als Cheftrainer ab, der nach erfolgreichen Jahren, in denen er mit der Mannschaft mehrfach aufgestiegen ist, etwas kürzertreten will. Auch für die Zuschauer ist der neue Mann am Spielfeldrand ein ungewohntes Bild. Während Michi Mayer gefühlt an der Seitenlinie mitspielte, die Siegerfaust reckte oder sich das Haar raufte, wirkt Heiko Roth wesentlich ruhiger: „Meine Priorität lag in den ersten beiden Spielen auf das konzentrierte Beobachten“, erklärt Roth. Aber natürlich habe er sich über jeden gewonnen Satz gefreut. Dazu gab es auch allen Grund: „Wenn die Mühldorfer so spielen wie sie gestartet sind, dann haben wir auch gegen jede Mannschaft in dieser Liga eine reale Chance.“

Auch der Gegner des kommenden Spiels, der TuS Kriftel, zollt Mühldorf Respekt und bezeichnete die Innstädter schon mal vorab als „Topmannschaft“. Der Überraschungseffekt, von dem die Mühldorfer in ihrer ersten Saison als Liganeuling profitieren konnten, ist jedenfalls weg. Man kennt sich, weiß um die Aufschläge und Hinterfeldangriffe der Mühldorfer.

Trainer Heiko Roth ist klar, dass die Mannschaft nicht immer Vollgas fahren kann. „Eine Mannschaft macht die größten Fortschritte in den Spielen und nicht in der Vorbereitung“, betont er. Leider haben hier die Mühldorfer aufgrund der Hallensituation das Nachsehen: Die Turnhalle war wegen Trocknungsarbeiten geschlossen und nicht rechtzeitig wieder bespielbar. So mussten die Spiele gegen den GSVE Delitzsch und die L.E. Volleys Leipzig verlegt werden. Während die Mühldorfer eine Zwangspause einlegten, sammelten andere Mannschaften Spielpraxis.
Sportdirektor Paul Brandstetter (links) mit dem neuen Chefcoach Heiko Roth.
Sportdirektor Paul Brandstetter (links) mit dem neuen Chefcoach Heiko Roth.

Neuzugang Laurenz Welsch, ein Juniorennationalspieler (im Angriff), hat in den ersten beiden Spielen einen starken Eindruck hiterlassen.
Neuzugang Laurenz Welsch, ein Juniorennationalspieler (im Angriff), hat in den ersten beiden Spielen einen starken Eindruck hiterlassen.
Fotos: Fabian Bartsch
Die Spieler selbst sind „heiß“ auf das Spiel am Samstag, wie Kapitän Thomas Brandstetter beteuert. Die Saison ist lang und die Begegnungen keine leichte Aufgabe: „Im Vergleich zur dritten Liga sind die Spiele wesentlich schneller, die Bälle härter“, bestätigt Stammspieler und Mittelblocker Florian Geschwendtner. Er ist ebenso wie der Kapitän zuversichtlich, dass es der Mannschaft gelingen kann, an die vergangene Saison anzuknüpfen, sich wieder im Mittelfeld zu positionieren und sich im Idealfall zu verbessern.

Trainer Roth sieht die Mannschaft gut aufgestellt. Mit Topspieler Leo Tille und Lorenz Welsch konnten zwei Neuzugänge gewonnen werden. Zudem profitiere der Verein von der starken Nachwuchsarbeit und könne Talente aus den eigenen Reihen aufbauen.

Ohne Beachevent und Zuschauer in der Halle fehlt natürlich das dringend benötigte Geld in der Vereinskasse, um die aufwendigen Auswärtsspiele finanzieren zu können. Allein im vergangenen Jahr standen am Ende 60.000 gefahrene Kilometer. Zum Teil mussten 500 bis 600 Kilometer zu den Spielorten zurückgelegt werden. „Das muss der Verein erst einmal erwirtschaften“, so Abteilungsleiter Stefan Bartsch.

Neben dem Zuschuss der Stadt sind hier vor allem die Sponsorengelder wichtig. Und Bartsch ließ sich was einfallen: Neben der seit Jahren prominent besetzten Netzkante, „der siebte Spieler auf dem Platz“, ist in diesem Jahr ein Namensgeber für die Mittelschulhalle hinzugekommen: Fortan finden die Spiele in der „nutz-Arena“ statt. Und einen Vertrag über zwei Jahre konnte die Volleyballabteilung mit der Spielbank Bad Füssing abschließen.

Außerdem hoffen die Veranstalter auch wieder auf viele Zuschauer, wobei die Eintrittsgelder nicht nur dem Verein guttun. Vor allem sind die Zuschauer eine wichtige Unterstützung für die Spieler, wie Kapitän Thomas Brandstetter betont: „Wir brennen darauf, wieder vor Zuschauern zu spielen. Das puscht uns enorm!“ In der Halle gelten am Samstag die 3-G Regeln und Maskenpflicht. Dafür gibt es keine Begrenzung der Zuschauerzahlen und keine Abstandsregeln. Wer nicht in die Halle kommen will, kann das Spiele im Livestream verfolgen. Spielbeginn ist um 19 Uhr.
Zuletzt geändert am:
08.10.2021
um 14:35 Uhr
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