[tsv] Mühldorf – Da haben die knapp 150 Zuschauer in der Nutz-Arena der Mittelschule Mühldorf enorm viel Spannung für ihr Eintrittsgeld erhalten. Fünf Sätze mussten am Samstag in der 2. Volleyball-Bundesliga gespielt werden bis der TSV Mühldorf bei seiner Heimpremiere der noch jungen Saison endlich jubeln durfte. Mit 3:2 (22:25/ 25:21/ 20:25/ 25:23/ 15:10) haben die Mühldorfer die Gäste vom TuS Kriftel niedergerungen. Auffällig dabei: Die Aufschlagschwäche der Mühldorfer, bei denen es auch in der Annahme gegen eine stark dezimierte Krifteler Mannschaft gehapert hatte.
„Uns haben heute sechs Spieler aus den unterschiedlichsten Gründen gefehlt“, fasste am Ende der Partie der Krifteler Coach Tim Schön zusammen. Und so gesehen war Schön dann auch entsprechend zufrieden, dass die Hessen zumindest einen Punkt mit nach Hause ins knapp 450 Kilometer entfernte Kriftel nehmen durften.
Kurzerhand hatten die Krifteler Marvin Steiner aus der Regionalliga mit nach Mühldorf genommen, der dem Team über die Diagonalposition aufhelfen sollte. Und die Rechnung ist aufgegangen, ein ums andere Mal stellte der Angreifer die Mühldorfer Mannschaft vor Probleme.
Denn diese tat sich ungewohnt schwer, nachdem sie im ersten Satz zur ersten technischen Auszeit noch klar mit 8:4 geführt hatte. Mehrere Serien der Gäste führten dazu, dass es bei der zweiten Auszeit dann schon anders hieß: Kriftel hatte das Blatt gewendet und plötzlich stand es 16:14. Nicht zuletzt deswegen, weil die Annahme an diesem Tag zu ungenau war, Alex Brandstetter seine liebe Mühe hatte, seine Angreifer effektiv zu bedienen. Dazu kam, dass auch die Aufschläge oft nicht ihr Ziel fanden. Mühldorf hatte zwar später die Führung wieder an sich gerissen (21:19), am Ende aber fehlte die Kontinuität, stattdessen bejubelte Kriftel ein 25:22.
Lange verlief auch Durchgang zwei ausgeglichen, bis sich Mühldorf bei einer 16:15-Führung plötzlich ein Herz fasste und David Fecko eine Serie im Aufschlag hinlegte, die Mühldorf erst auf die Siegerstraße (21:17) und dank starker Blocks und Angriffe von Florian Gschwendtner dann sogar den Satzausgleich brachte (25:21).
Doch der TuS Kriftel kämpfte munter weiter, zeigte in Durchgang drei beeindruckend auf, wo seine Stärken liegen: In der Person von Libero Felix Blume und im Zuspiel von Tobias Thiel, der zum Schluss der Partie zurecht zum wertvollsten Spieler gekürt werden sollte. Schnell hatten sich fehlerfrei aufspielende Krifteler einen komfortablen 16:10-Vorsprung erspielt, den Mühldorf zwar noch auf 20:17 verkürzen konnte. Doch in den entscheidenden Situationen konnten sich die Gäste auf ihre Angreifer Jannik Weber und Victor Breburda verlassen.
Auch Fritz Vähning konnte nicht die Wende herbeiführen
Fritz Vähning war zwischenzeitlich für den an diesem Tag nicht wie gewohnt zündenden Tom Brandstetter gekommen. Aber auch er konnte das 20:25:20 nicht abwenden.
Immer wieder verschlagene Aufschläge, zu wenig Cleverness und Einfallsreichtum in ihrem Spiel brachten die Mühldorfer, bei denen Trainer Heiko Roth nur wenige Wechsel unternahm, dann an den Rand einer Niederlage, nachdem es anfangs noch ganz gut ausgesehen hatte (16:15). Dann aber wieder eine Annahmeschwäche der Mühldorfer, die Kriftel ausnutzte, um die Führung an sich zu reißen (19:17).
Erst die Einwechslung von Leo Tille, der für Gschwendtner im Hinterfeld ins Spiel kam, um Aufschlag und Abwehr zu verstärken, brachte die Wende. Tille nahm clever an, wehrte tapfer ab und stellte so die Weichen für den späteren 25:23-Erfolg, nachdem die Krifteler schon mit 23:21 in Front gelegen hatten.
Jetzt schienen alle Dämme gebrochen. Laurenz Welsch, der im Satz zuvor noch glücklos bei seinen Angriffen geblieben war, punktete nun am Netz nach Belieben. Den Rest erledigte ein stark aufschlagender Alex Brandstetter, der gleich dreimal zum 13:9 servierte. Ein Vorsprung, den sich Mühldorf nicht mehr nehmen ließ (15:10).
Es war ein harter Kampf und sicherlich nicht die beste Vorstellung der Mühldorfer, die sich immerhin zwei wichtige Punkte sichern konnten. Mit nun fünf Zählern belegen die Innstädter aktuell Platz neun in der Liga, machen damit einige Plätze gut, nachdem sie gerade mal drei Spiele absolviert haben, während andere Teams, wie der FT Freiburg bereits sechs Saisonspiele hinter sich haben. Spitzenreiter bleibt Hammelburg mit aktuell zwölf Punkten.
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Zuletzt geändert am:
11.10.2021
um 08:03 Uhr
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