Nix war es mit der Revanche in der 2. Bundesliga

Die Riesen aus Gotha dominieren über Mühldorf mit 3:1

Mühldorf – Abwehr-Asse auf der einen wie auf der anderen Seite: Es war wieder die erwartet spektakuläre Partie, in der sich die Hausherren der Blue Volleys Gotha und die Gäste vom TSV Mühldorf nichts schenkten. Die Bayern waren nach Thüringen gereist, um sich für das Pokal-Aus zu revanchieren. Doch der Gothaer Block hatte etwas dagegen. Beim 1:3 (16:25/ 27:25/ 25:27/ 16:25) blieb das Team des TSV Mühldorf das erste Mal in der Saison ohne Punktgewinn.

Mühldorf war stark dezimiert nach Gotha gereist. Fritz Vähning war mit dem VCO München unterwegs und die anderen Youngsters sammelten zusammen mit Hauke Ferch Landesliga-Punkte. Und so war Mühldorf  am Samstag gezwungen, einige taktische Umstellungen vorzunehmen, nachdem Kapitän Tom Brandstetter über Schulterprobleme geklagt hatte. Um nicht auf die präzisen Annahmen des Außenangreifers zu verzichten, schlüpfte Brandstetter ins Libero-Trikot. Kilian Nennhuber durfte seine Qualitäten als Angreifer zeigen.

Im ersten Satz zündete diese Taktik noch nicht. Zwar waren Mühldorfs Annahme und Abwehr stabil. Doch ein ums andere Mal versetzte der Gothaer Monster-Block Mühldorfs Angriffsbe-mühungen ein Ende.
Saustark über die Mitte: Mühldorfs Mittelblocker David Fecko wurde zurecht zum MVP gewählt. Foto: Fabian Bartsch

Saustark über die Mitte: Mühldorfs Mittelblocker David Fecko wurde zurecht zum MVP gewählt. Foto: Fabian Bartsch
„Es lief nicht ganz rund. Und teilweise hatten wir auch ein ziemliches Kuddelmuddel auf dem Feld, woran auch ich mit den Auswechslungen schuld bin“, gab sich Michi Mayer, der als Chef-Trainer für den verhinderten Heiko Roth an der Seitenaus-Linie stand, selbstkritisch. Mühldorf kam mit 16:25 unter die Räder.

Auch im zweiten Satz dominierten die Hausherren aus Thüringen. 6:0, dann 8:2, später 17:12. Ständig befand sich Mühldorf im Hintertreffen. Doch dann kam Gotha etwas aus dem Tritt, zum einen weil man den Gegner zunehmend auf die leichte Schulter nahm. Und dann knickte auch noch Gothas Jannis Hopf um und musste gegen Robert Werner ausgewechselt werden. Mühldorf holte Punkt um Punkt auf, holte sogar die Führung (20:19). In der Schlussphase bewies Mayer ein glückliches Händchen, als er Leo Tille für Nennhuber brachte und nicht nur in diesem Satz (27:25), sondern auch in der Folge Abwehr und Annahme der Mühldorfer stabilisierte.

Denn Mayer setzte auch in der Folgezeit auf Tille anstatt auf Nennhuber: „Kilian hat für einen 17-Jährigen eine gute Partie gespielt. Aber über Außen fehlt ihm noch die Routine“, rechtfertigt Mayer die Entscheidung für Tille. Der wiederum tat sich zwar als Angreifer schwer gegen die Riesen aus Gotha. Aber in Abwehr und Annahme sowie beim Aufschlag schöpfte er aus dem Vollen.

Gotha verzweifelte schier an die tapfer abwehrenden Mühldorfer, die zunächst in Satz drei verdient mit 10:5 und 16:13 in Front lagen. Das Blatt wendete sich, als Gothas Trainer Jonas Kronseder Zuspieler Mikael Clegg gegen Hannes Maisch ersetzte und Robert Werner für Jannis Hopt aufs Feld kam. Werner schaffte es mit seinen Aufschlägen dann tatsächlich wieder, den Anschluss herzustellen und sogar in Führung zu gehen (18:16). Mühldorf wehrte sich. Zwei Satzbälle auf Gothaer Seite blieben ungenutzt, erst den vierten verwandelte der Gastgeber (27:25).

Einen Punkt hätte Mayer schon gerne mit nach Hause genommen, doch im vierten Satz ging plötzlich nichts mehr. Aus einer sicheren Annahme heraus lief das Angriffsspiel der Gothaer wieder rund und auch der Block stand nun goldrichtig für den 25:16-Erfolg. Libero Max Stückrad, der beim Pokal eine Woche zuvor aus dem Spiel genommen worden war, weil er mit den Aufschlägen der Mühldorfer überfordert war, war in dieser Schlussphase der Matchwinner. Seine Leistung wurde diesmal mit der Wahl zum MVP belohnt.
Zuletzt geändert am:
02.11.2021
um 11:02 Uhr
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