Altötting / Mühldorf – Die wirtschaftliche Stimmung in den Landkreisen Altötting und Mühldorf bleibt zu Beginn des neuen Jahres trotz Omikron-Welle positiv. Das ist das Ergebnis der traditionellen Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern in der Region. Die IHK hatte die Befragung Mitte Januar 2022 durchgeführt.
Die Betriebe in der Region sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden. Mehr als jedes zweite Unternehmen bezeichnet seine Lage als gut, weniger als jedes sechste ist unzufrieden. Grund für die leichte Eintrübung im Vergleich zum vergangenen Herbst dürften die Corona-Einschränkungen sein, durch die vor allem der Tourismus und der stationäre Einzelhandel getroffen sind. Insgesamt ist die derzeitige Lage aber auf dem Vor-Corona-Niveau und könnte sogar noch besser laufen, würden starke Preissteigerungen von Waren und Material sowie Lieferengpässe das Angebot nicht beschränken. Aktuell melden 73 Prozent aller Unternehmen in der Region, dass Preissteigerungen ihre Geschäfte hemmen. 56 Prozent berichten von Material- sowie Rohstoffknappheit. Für das bayerische Chemiedreieck sind vor allem die massiv gestiegenen Energiepreise eine hohe Belastung.
Die heimischen Unternehmen blicken optimistisch auf das Frühjahr: 37 Prozent rechnen mit einer Belebung ihrer Geschäfte, nur neun Prozent mit einer Eintrübung. Die Erwartungen liegen sogar deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Sorgen bereiten den Unternehmen aber in den kommenden Monaten die hohen Energie- und Rohstoffpreise. Gefragt nach den größten Risiken nennen 67 Prozent die Preissteigerungen, 57 Prozent den Fachkräftemangel und 50 Prozent die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.
Die Investitionspläne der Unternehmen in der Region stehen im Zeichen des Optimismus: Knapp jedes vierte Unternehmen plant seine Investitionen auszubauen,
während weniger als jedes zehnte vorsieht, diese zurückzuschrauben. Auch die Beschäftigungspläne der Unternehmen in der Region bleiben im Aufwärtstrend: Knapp jedes vierte Unternehmen plant neue Stellen zu schaffen, weniger als jedes zehnte will Stellen streichen. Demzufolge wird unter Berücksichtigung des Fachkräftemangels die Arbeitslosigkeit niedrig bleiben, zeitgleich werden Arbeitskräfte nicht nur in der Region entsprechend fehlen.
Obermeier-Osl: „Politik darf nicht tatenlos zuschauen“
„Die Lockdowns und monatelangen Betriebsschließungen liegen hinter uns, auch die Nachtgastronomie darf als letzte Branche bald wieder öffnen. Trotz dieser positiven Entwicklung kann die Wirtschaft nicht durchstarten und der Aufschwung ist getrübt. Grund sind vor allem die steigenden Preise für Energie, Strom und Rohstoffe, die der Wirtschaft in unseren Landkreisen große Sorgen machen“, erklärt Ingrid Obermeier-Osl, IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf. Sie betont, dass die Betriebe trotzdem zuversichtlich nach vorne schauen und dafür von der Politik unterstützt werden müssen.
„Es braucht dringend gezielte Entlastungen bei den Strompreisen. Die Politik darf nicht tatenlos zuschauen“, fordert Obermeier-Osl. „Große Risiken bestehen für unsere Wirtschaft zudem im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, gerade was die Preisentwicklung an den internationalen Energie- und Rohstoffmärkten angeht. Die Zukunft unserer Region hängt entscheidend von einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung ab. Die Ampel-Regierung muss die Strompreise auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau senken.“
Für ihren Konjunkturbericht hatte die IHK in den Landkreisen Altötting und Mühldorf Unternehmen befragt. Dreimal im Jahr wird der IHK-Konjunkturbericht veröffentlicht. |
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Zuletzt geändert am:
28.02.2022
um 12:18 Uhr
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