Kulturhof Mettenheim wird Drehkreuz für Ukraine-Flüchtlinge –
Landkreis erwartet in dieser Woche größeren Zustrom aus München

Das Landratsamt Mühldorf a. Inn bereitet die organisierte Verteilung von Flüchtlingen aus der Ukraine vor. Ab Anfang der Woche fungiert der Kulturhof Mettenheim als sogenannte "Durchlaufunterkunft". Neuankömmlinge, die in größeren Gruppen aus München in den Landkreis kommen, sollen hier zunächst 24 bis 48 Stunden untergebracht und dann auf dezentral angemietete und private Unterkünfte im Landkreis verteilt werden.

Am Wochenende liefen die entsprechenden Vorbereitungen auf Hochtouren. Innerhalb weniger Stunden bauten die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) und der Kreisbrandinspektion sowie der Feuerwehr im Erdgeschoß des Kulturhofs vorerst 50 Schlafplätze auf. Bei einer Lagebesprechung am Samstagnachmittag klärte die "Koordinierungsgruppe Ukrainehilfe" des Landratsamts mit den Verantwortlichen aller Hilfsorganisationen die zentralen Fragen zu Aufnahme, Registrierung und Verpflegung der Menschen aus der Ukraine.

Nach Ankunft in einem beheizten Wartezonen-Zelt werden sich die Flüchtlinge einem Corona-Test unterziehen und registriert. Um die Betreuung der Menschen vor Ort und die Versorgung mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln kümmert sich dann die Schnelleinsatzgruppe des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) – bei Bedarf mit Unterstützung des Malteser Hilfsdiensts. Sollte die Kapazität im "Drehkreuz Kulturhof" nicht ausreichen, können innerhalb weniger Stunden weitere 70 Plätze im Obergeschoß des Kulturhofs sowie 150 Plätze zur ersten Unterbringung in der Dreifachturnhalle der Berufsschule I in Mühldorf a. Inn geschaffen werden.

"In der hervorragenden Zusammenarbeit der Einsatzkräfte zeigt sich, dass alle Beteiligten nur ein Ziel haben: Den Menschen aus der Ukraine in deren Verzweiflung und Not so gut wie möglich zu helfen. Dafür braucht es im ersten Moment vor allem einen Ort, an dem sie Schutz und einen Schlapfplatz finden und etwas zu essen bekommen“, sagt Landrat Max Heimerl.

Sein Dank richtet sich sowohl an die engagierten Kräfte von THW, Kreisbrandinspektion, BRK, DLRG, Malteser Hilfsdienst und der Feuerwehr als auch an die Gemeinde Mettenheim. "Die Bereitschaft, uns hier beim Aufbau einer Durchlaufunterkunft zu unterstützen, war von der ersten Minute an groß."

Mettenheims Bürgermeister Josef Eisner betont: "Schwierige Aufgaben können am besten zusammen bewältigt werden. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit hier zu helfen. Einen ganz herzlichen Dank auch den vielen fleißigen Helfern für die tatkräftige Unterstützung bei den Vorbereitungen zur Inbetriebnahme dieses Stützpunktes."

Wer bei der Unterkunft und Betreuung von Kriegsflüchtlingen aus der Urkaine helfen will, kann sich weiterhin per E-Mail unter ukrainehilfe@lra-mue.de an das Landratsamt Mühldorf a. Inn wenden oder mit Hilfe eines Online-Formulars unter www.lra-mue.de Kontaktdaten sowie die Art des Hilfsangebots mitteilen.
Nach dem Aufbau des Flüchtlingslagers im Kulturhof in Mettenheim
Besichtigten am Samstag nach der Lagebesprechung die 50 Schlafplätze im Kulturhof Mettenheim: (von links) Johannes Trä (Katastrophenschutzbeauftragter des BRK-Kreisverbandes Mühldorf), Martin Wagner (stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter BRK Mühldorf), Mettenheims Bürgermeister Josef Eisner, Matthias Grotemeyer (stellvertretender Technischer Leiter Einsatz DLRG Mühldorf), Florian Seemann (Ortsbeauftragter THW Mühldorf), Landrat Max Heimerl, Werner Hummel (Leiter Bauhof Gemeinde Mettenheim) und Kreisbrandrat Harald Lechertshuber.
Zuletzt geändert am:
06.03.2022
um 19:20 Uhr
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