Wenn Eltern oder Großeltern plötzlich pflegebedürftig werden, stehen viele Fragen im Raum: Welche Pflegeheime oder ambulante Dienste gibt es im Landkreis Mühldorf? Wo beantragt man die Einstufung des Pflegegrads? Und welche finanziellen Hilfen gibt es? Antworten liefert seit einem Jahr der Pflegestützpunkt Mühldorf a. Inn, der anlässlich der bayernweiten Aktionswoche "Zu Hause daheim" (06. bis 15. Mai 2022) eine positive Bilanz seiner Arbeit zieht.
Im April 2021 wurde der Pflegestützpunkt Mühldorf a. Inn als zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für alle Fragen rund um das Thema Pflege eröffnet. Betreiber des Stützpunkts ist der Landkreis Mühldorf a. Inn in gemeinsamer Trägerschaft mit den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen und dem Bezirk Oberbayern.
"Das neue Beratungsangebot wurde von Anfang an rege genutzt", berichtet Sigrid Auer, Leiterin des Pflegestützpunktes. "In über 750 Beratungsgesprächen standen wir den Ratsuchenden zur Seite und zeigten Wege auf, um die Pflege- und Betreuungssituation zu verbessern oder zu meistern."
|
Bildunterschrift: Über 750 Beratungsgespräche haben Pflegestützpunkt-Leiterin Sigrid Auer und ihre Kolleginnen und Kollegen im ersten Jahr geführt.
Bildnachweis: Pressestelle Landratsamt Mühldorf a. Inn
|
Inhaltich drehen sich die Beratungen um eine Vielzahl an Themen. "Fragen zur Pflegeversicherung, Schwerbehinderung, ambulanten Versorgung und zu Pflege- und Senioreneinrichtungen sind ebenso Teil unserer Arbeit wie die Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen", sagt Sigrid Auer. Das Beratungsangebot nehmen überwiegend pflegende Angehörige und Bekannte sowie Pflegebedürftige selbst in Anspruch. "Aber auch Fachleute, Ärzte oder Mitarbeiter von Behörden und Kommunen wenden sich an unsere Pflegeberater", erklärt Sigrid Auer. Schließlich sei neben der Beratungstätigkeit auch die Netzwerkarbeit ein wichtiges Aufgabengebiet des Pflegestützpunktes.
Die gute Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Anbietern der ambulanten und stationären Altenpflege, mit den Sozialdiensten der Krankenhäuser, mit anderen Beratungsstellen und vielen weiteren Diensten, die sich mit Fragen rund um das Thema Älterwerden, Pflege und Hilfe zur Lebensgestaltung befassen, sei die zentrale Voraussetzung dafür, um eine umfassende Pflegeberatung aus einer Hand zu ermöglichen. "Obwohl wir mit vielen Diensten und Kostenträgern kooperieren, sind wir dennoch anbieterneutral. Eine individuelle, unabhängige und vertrauliche Beratung hat oberste Priorität", stell Sigrid Auer heraus. Die Beratung am Pflegestützpunkt ist kostenlos.
Coronabedingt haben viele Beratungen im ersten Jahr telefonisch stattgefunden. Darüber hinaus wurden im ersten Jahr rund 40 Hausbesuche durchgeführt. "Hausbesuche haben den Vorteil, dass die Gegebenheiten vor Ort in Blick genommen werden können. Dabei lassen sich zum Beispiel mögliche Barrieren in der Wohnung sofort thematisieren und Lösungsvorschläge ausarbeiten", so Auer.
„Pflegebedürftigkeit ist eine große Herausforderung für die Betroffenen. Mit dem Pflegestützpunkt haben wir vor einem Jahr eine wichtige Anlaufstelle geschaffen, um die bestehenden Angebote zu bündeln und bei individuellen Anliegen schnell und kompetent Unterstützung zu leisten. Die große Nachfrage zeigt, wie hoch der Bedarf ist“, sagt Landrat Max Heimerl.
Weil viele Ratsuchende in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und jeder Zugang zu den Leistungen des Pflegestützpunktes haben soll, werden auch Außensprechstunden in den Bürgerbüros in Waldkraiburg, Haag und Neumarkt-St. Veit angeboten. Zudem ist es seit Anfang des Jahres in virtuellen Sprechstunden möglich, online mit den Pflegeberatern in Kontakt zu treten.
Der Pflegestützpunkt in Mühldorf a. Inn ist erreichbar unter der Telefonnummer 08631/ 699-1111 oder per E-Mail unter pflegestuetzpunkt@lra-mue.de.
|
|
|
Zuletzt geändert am:
06.05.2022
um 13:06 Uhr
|
|
|
|
|
|
|